Mittel gegen den Eichenprozessionsspinner

Häufig eingesetzte Mittel sind DIMILIN und DIPEL ES. DIMILIN ist ein Häutungshemmer. Das Mittel greift in die Häutung von Insektenlarven ein. Da sich alle Insekten häuten, wirkt es auch gegen eventuell nützliche Insekten. Schaden an Bienenvölkern können leicht umgangen werden, indem der Imker die Völker ein paar Tage einige Kilometer weiter aufstellt; auch hier kann ich helfen.

Der Wirkstoff in DIPEL ES ist Bazillus thuringiensis. Er wirkt spezifisch nur auf Schmetterlingsraupen. Ich werde dieses daher bevorzugen. Der Darm der Insekten wird geschädigt. Ein anderer Bazillus thuringiensis-Stamm wird im Hessischen Ried von Helikoptern über Naturschutzgebieten zur Stechmückenbekämpfung ausgebracht. Beide Mittel sind nach
Ansicht von Ökologen vertretbar, da von einer Gefährdung für Vögel und Säugetieren nicht ausgegangen werden kann.

Bacillus thuringiensis-Toxine:
Das grampositive Bodenbakterium Bacillus thuringiensis (Bt) produziert bei der Vermehrung (Sporenbildung) im Zellinneren giftige Proteinkristalle. Gelangen diese vorerst ungiftigen Proteinkristalle in den Insektendarm, so erfolgt unter den dort basischen Bedingungen eine Hydrolyse dieser Endotoxine und es resultieren Proteine im Massenbereich zwischen 27 bis 140 kDa. Diese Proteine binden an Rezeptoren in den Membranen der Epithelzellen der Darmwandung, es bilden sich Poren, was schließlich zur Lysierung des Epithels führt. Insekten besitzen unterschiedliche Toxinrezeptoren in unterschiedlicher Anzahl. Folglich können die Tiere das gefressene Material nicht weiter aufschließen und die Insektenlarven sterben kurze Zeit nach oraler Aufnahme des Bt-Endotoxins. Es sind bislang mehrere tausend Bacillus thuringiensis-Isolate mit rund hundert Bt-Endotoxinen bekannt geworden, die unterschiedlich stark gegen Vertreter bestimmter Insektenordnungen wirken. Während die Varietäten B. t. kurstaki gegen Raupen von Schmetterlingen oder B. t. israelensis gegen Stechmücken und andere Dipteren wirken, können mit Toxinen aus Bacillus thuringiensis tenebrionis Käfer bekämpft werden.        nach Prof. Dettner, VDBiol