Gefahr durch Eichenprozessionsspinner-Raupen


 
Durch das Verhalten des Eichenprozessionsspinners, Bäume am Waldrand und einzeln stehende Bäume auch in Wohngebieten zu befallen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Menschen mit den Gifthaaren in Kontakt kommen.

Die Giftpfeile machen Probleme
Ab der dritten Raupengeneration dieses Kleinschmetterlings bilden die Tiere Gifthaare (sog. Setae) aus, die das Eiweißgift Thaumetopoein enthalten. Dieses ist für die verschiedenen Krankheitssymptome verantwortlich, die unter dem Begriff Lepidopterismus zusammengefasst werden.
Die Raupen-, oder Larven-Periode dauert von April bis Mitte Juli. Daran schließt die Puppenphase an. Während der Puppenruhe hält sich das Tier in z.T. riesigen Seidennestern auf, die durch die eingewebten Setae vor den natürlichen Feinden geschützt werden. Der Wind verträgt die Setae und leeren Puppenhüllen auch in der Umgebung.
Besonders hervorzuheben ist, dass die Setae mehrere Jahre in der Umwelt intakt bleiben und daher bei Wald-, Forst- und Gartenarbeit aufgewirbelt werden können.
 

Giftpfeilhagel im Vorübergehen
Da die Eichenprozessionsspinner nur auf der Suche nach einem neuen Wirtsbaum am Boden anzutreffen sind, ist ein direkter Kontakt eher selten. Davon sind meistens Kinder betroffen, die mit den scheinbar so putzigen Tieren spielen wollen. Die wichtigste Übertragungsart ist die Vertragung von Giftpfeilen mit dem Wind oder das Passieren befallener Bäume. Dabei werden die Patienten von den Giftpfeilen wie von einem Giftpfeilhagel getroffen. Unmittelbar nach dem Kontakt entwickelt sich ein fast unerträglicher Juckreiz, dem ein Hautausschlag folgt. Die Raupendermatitis kann sich in drei verschiedenen klinischen Erscheinungsbildern zeigen: Kontakturtikaria (Quaddeln), toxische irritative Dermatitis (Hautentzündung) oder anhaltende Papeln (Knötchen), die an Insektenstichreaktionen erinnern.